10 praktische Tipps zum Führen im Homeoffice

25.03.2021 |

Remote erfolgreich führen? Ja, das geht!

Immer mehr Teams arbeiten remote, national oder international verstreut. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend verschärft. In meinen Augen hat sie den Trend allerdings nicht geschaffen, sondern nur beschleunigt – und hat damit teilweise zu einer deutlich professionelleren Nutzung von digitalen Tools geführt. Mit New Work und Future Work wird der Anteil an Homeoffice-Arbeitsplätzen ohnehin steigen. Zum einen aufgrund der neuen Anforderungen und Ansprüche, die Digital Natives heute an ihre Arbeitsumgebung stellen, zum anderen aber auch aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels, der vermehrt mit Mitarbeitern aus dem Ausland abgedeckt wird und übergreifende, flexible Zusammenarbeit erfordert. Ich biete schon seit Jahren Remote Leadership-Coachings an und kenne die Herausforderungen, vor denen Führungskräfte stehen.

Was können Sie als Remote Führungskraft konkret tun?

Gute Führung ist bei vermehrter Remote Work wichtiger denn je. Ihre Mitarbeiter:innen und Führungskräfte sitzen verstreut in Deutschland oder in anderen Ländern. Es liegt an Ihnen, das Team zusammenzuhalten und den persönlichen Austausch, der normalerweise im Büro an der Kaffeemaschine oder in der Kantine stattfindet, auch remote zu ermöglichen. Diese Herausforderung kennen Sie wahrscheinlich schon und sind mit dem Mix von persönlichen Treffen mit dem internationalen Führungsteam und Remote-Meetings vertraut. Zukünftig werden wir jedoch noch mehr remote arbeiten, sodass es sich lohnt, sich als Führungskraft „remote“ weiterzuentwickeln. Hier meine konkreten Empfehlungen.

10 konkrete Tipps für erfolgreiche Remote Leadership

1. Seien Sie ein gutes Vorbild. Zeigen Sie sich motiviert in Bezug auf die Homeoffice-Situation, machen Sie die Vorteile deutlich und leben Sie sie. Berichten Sie von Ihren persönlichen Erfahrungen. Und erzählen Sie ruhig auch von Ihren Leistungstiefs, dem zu vollen Kalender (und was Sie dagegen tun) oder der Herausforderung, die Kinder abzuholen und eigentlich im Meeting sein zu müssen. Das demotiviert nicht, sondern löst das Gegenteil aus: Die Mitarbeiter:innen lernen ein vertrauensvolles Miteinander, sodass Sie in schwierigen Situationen Ansprechpartner:in sind.

2. Seien Sie präsent. Machen Sie deutlich, wann Sie erreichbar sind und seien Sie zu diesen Zeiten für Ihre Mitarbeiter da – sowohl fachlich als auch persönlich. Achten dabei auch Sie auf Ihre eigene Gesundheit. Sie müssen nicht immer erreichbar sein, auch Ihnen stehen Pausen zu.

 3. Schaffen Sie Struktur. Gehen Sie nicht davon aus, dass sich zuhause jeder eigenständig organisieren kann. Bieten Sie Ihre Hilfe an, z.B. mit einem morgendlichen Check-in, in dem die Tagesstruktur gemeinsam festgelegt wird. Für Kreativprozesse sind auch digitale Whiteboards wie Mural oder Miro hilfreich.

4. Nehmen Sie Rücksicht auf die verschiedenen Rollen, die Ihre Mitarbeiter beim Arbeiten von zuhause erfüllen müssen. Berufliches und Privates vermischt sich plötzlich und alles will erledigt werden. Lassen Sie flexible Arbeitszeiten zu. Wenn die Mitarbeiter zu bestimmten Zeiten erreichbar sein müssen, legen Sie diese fest. Räumen Sie Kollegen, zu denen Sie einen Zeitunterschied haben, Priorität in den Zeiten ein, in denen sie sich überschneiden.

5. Kontrollieren Sie nicht zu stark. Setzen Sie fachliche Meilensteine und Ziele, aber lassen Sie Ihren Mitarbeitern Raum bei der Umsetzung. Vertrauen Sie ihnen.

6. Bieten Sie Unterstützung an in punkto Arbeitsplatzergonomie. Fragen Sie Ihre Mitarbeiter:innen, ob ihr Arbeitsplatz zuhause ausreichend ausgestattet ist und was Sie benötigen, um effizient und gesund arbeiten zu können. Stellen Sie z.B. Headsets zur Verfügung, geben Sie Tipps zur Vermeidung von Rückenschmerzen oder organisieren Sie, wenn möglich, einen mobilen Massageservice.

7. Motivieren Sie bei Leistungstiefs oder allgemeiner Unzufriedenheit. Bieten Sie z.B. Fortbildungsangebote an, zeigen Sie, dass Ihnen das Wohlbefinden und die persönliche Entwicklung Ihrer Mitarbeiter wichtig ist. Bringen Sie Ihnen Wertschätzung für ihre Leistungen entgegen.

8. Kommunizieren Sie! Treffen Sie transparente Absprachen und grenzen Sie die Zuständigkeiten noch mal klar ab. So vermeiden Sie Missverständnisse, die sich im Büro auf Zuruf über den Schreibtisch von selbst erledigten.

9. Erzeugen Sie ein Wir-Gefühl, trotz der physischen Distanz. Das ist gar nicht so einfach, fallen doch beinah alle persönlichen Gespräche weg. Man trifft sich nicht mehr zufällig auf dem Flur oder an der Kaffeemaschine, sondern man muss sich für ein Treffen verabreden. Versuchen Sie es mit virtuellen Kaffeepausen oder virtuellen After-Work-Treffen. Und sprechen Sie hier nicht nur über die Arbeit.

10. Schaffen Sie abteilungsübergreifende Austauschmöglichkeiten. Bedenken Sie, dass Gespräche wie die in der Kantine nicht stattfinden. Hier erfahren Ihre Mitarbeiter normalerweise, welche Themen in anderen Abteilungen auf der Agenda stehen, ziehen daraus Schlüsse für ihre eigene Arbeit oder lernen gar voneinander.

Zum Abschluss möchte ich noch einen Gedanken mit Ihnen teilen. Animieren Sie Ihre Mitarbeiter:innen, die Kamera einzuschalten. Das fördert das vertraulich-persönliche Miteinander. Und sorgen SIE dafür, dass alle eine Kamera bekommen.

Waren diese Tipps hilfreich für Sie? Was würden Sie hinzufügen? Wie sind Ihre Erfahrungen mit Remote Leadership? Über Ihre Kommentare würde ich mich freuen. Wenn Sie Unterstützung brauchen oder anderweitig der Schuh drückt, melden Sie sich gerne bei mir.

Bild von Unsplash, Copyright Surface @surface

Lassen Sie sich inspirieren!

Melden Sie sich für meinen Newsletter an und erhalten Sie inspirierende und informative Einblicke in die Welt von Future Work. Als Willkommensgruß erhalten Sie Exklusiv-Tipps zum Thema Leadership, die Sie einfach und sofort in Ihrem Führungsalltag anwenden können.